Tausende Opfer und millionen Spenden. Was passiert denn vor Ort?
Im Morgengrauen am Montag, dem 06.02.2023, erwachte die Welt zu einer unerwarteten Tragödie: Dem Erdbeben in der Türkei und in Nordsyrien. Die Opferzahlen nahmen wahnsinnig zu und hunderte von Gebäuden stürzten ein. Erwartungsgemäß wurden die Notrufe lauter und es folgten Aufforderungen zur Reaktion.
Mit einem schnellen Blick auf die Vergangenheit erinnern wir uns mit euch an das, was wir nicht ignorieren können und zwar auf die Situation im Norden Syriens. Dieses Gebiet ist durch den seit Jahren andauernden Beschuss zerbrechlich geworden. Dazu kommt die sehr hohe Bevölkerungsdichte, da es ein Fluchtgebiet für viele mit Trauer belastete Vertriebene aus verschiedenen Regionen darstellt. Trotz alldem, was die Menschen dort ertragen mussten, entwickelten die Syrer ihre Art zu überleben und stützten sich dabei auf die verfügbaren Ressourcen und die einfache Ausrüstung verschiedener Hilfsorganisationen. Wir sagen dies, um das Ausmaß der Trauer in diesen erschütterten Gebieten ohne funktionierende Führung oder eine entsprechende Ausrüstung zu verdeutlichen.
Das Ausmaß der Katastrophe ist enorm, und vielleicht war auch deshalb die Anteilnahme groß und die Spenden waren Gott sei Dank reichlich vorhanden. Nun stellt sich die Frage: was macht das Molham Team 72 Stunden nach dem Erdbeben mit den Spenden?
In den letzten Stunden haben wir folgendes geleistet:
-Sicherung von Unterkünften.
-Heizmaterial für die Betroffenen zur Verfügung gestellt.
-Verteilung von Lebensmitteln an die auf den Straßen Stehenden.
-Verteilung von Lebensmitteln an Freiwillige und Rettungsteams.
-Sicherstellung von Generatoren und Ausrüstung für den syrischen Zivilschutz.
-Vorbereitung von Fahrzeugen für den Transport der betroffenen Menschen.
-Sicherstellung von Blutkonserven für die Verletzten.
-Mitwirkung am Rettungsaktionen für die unter den Trümmern liegenden Personen.
-Sicherstellung der Kosten für Operationen.
-Verteilung von Geldbeträgen.
-Sicherstellung von Treibstoff für die Stromgeneratoren der Krankenhäuser.
-Lieferung von medizinischer Ausrüstung und Medikamenten an die Gesundheitsdienste.
-Sicherstellung von Notfallkits für Verletzte.
-Lieferung von Rollstühlen.
-Lieferung von Krankentragen.
-Bereitstellung einer Hotline für sofortige Hilfe.
-Bereitstellung von mobilen Kliniken.
-Bereitstellung von Leichentüchern.
Im Molham-Voluteering-Team sind wir daran gewohnt, glaubwürdig und transparent zu sein und Ihnen detaillierte Statistiken zur Verfügung zu stellen. Aber die Zahlen sind noch nicht stabil, da jede Sekunde eine Katastrophe auftritt, die schwerwiegender ist als die vorherige. Die Wahrheit ist, dass trotz aller Bemühungen die Tragödie immer noch groß ist. die Syrer bekamen früher Hilfe durch die Türkei. Bisher können wir aber Rettungsmaschinen wegen der Notwendigkeit in den betroffenen Städten in der Türkei nicht einführen. Daher sind wir gezwungen, entsprechend unseren Möglichkeiten zu handeln, um so viele Leute aus Trümmern zu retten. Leider vergisst die Welt diese Katastrophen nach einigen Tagen, aber die Syrern können diese Zestörung nicht vergessen, die einmal ihre Zuhause war.
In den kommenden Tagen wollen wir die Wiederherstellung der Häuser, den Aufbau neuer Infrastrukturen und die finanzielle Unterstützung der betroffenen Familien fortsetzen. Die durch die aktuelle Katastrophe verursachten Schäden können leider nicht in wenigen Tagen behoben werden. Wir müssen über einen längeren Zeitraum hinweg täglich Anstrengungen unternehmen, um das Leben der Betroffenen zu erleichtern, so dass wir in einem Land, das nur aus Trümmern und Gräben besteht, viele Geschichten und Verletzungen erleben müssen.